Safety

Ordnung schaffen in den Städten – Vorschläge für E-Scooter-Parkmodelle

January 22, 2024

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Als Sharing-Diensteanbieter sind wir in der Verantwortung, unsere Nutzer:innen zu erziehen und sie auf die Regeln aufmerksam zu machen, sowie zu bewirken, dass sie sich möglichst an diese halten. Hiermit löst man jedoch nicht das eigentliche Problem des Platzmangels in den Städten und die aktuelle Aufteilung des öffentlichen Raums. Dafür braucht es eine Neuaufteilung, angefangen mit Abstellflächen, die idealerweise am Straßenrand und nicht auf dem Gehweg sind. Die folgenden Vorschläge für E-Scooter-Parkmodelle, sollen für Ordnung auf den Straßen sorgen und gleichzeitig ein flächendeckendes Mikromobilitätsangebot gewährleisten.

1. Mobilitäts-Hubs

Der öffentliche Personennahverkehr ist und bleibt das Rückgrat des städtischen Verkehrs. Parkplätze für Mikromobilität an ÖPNV-Haltestellen und Bahnhöfen können eine unkomplizierte Weiterreise ermöglichen. So können wir mit unserem Mikromobilitäts-Angebot den ÖPNV auf der ersten und letzten Meile ergänzen. Nutzer:innen Umfragen haben gezeigt, dass jeder fünfte TIER-Nutzer:in unsere E-Scooter und E-Bikes in Verbindung mit dem ÖPNV nutzt.

2. Parkzonen mit Anreizmodellen

Kein Anbieter möchte Stolperfallen! Um Konflikte auf Gehwegen durch geparkte Fahrzeuge zu minimieren, sollten in dichten Innenstadtbereichen an großen Kreuzungen sowie an langen Straßen deutlich markierte Parkzonen geschaffen werden. Dabei sollte ein Maximalabstand der Parkzonen von ungefähr 200 Meter sowie eine ausreichende Größe berücksichtigt werden. Diese Zonen können durch Anreize innerhalb der TIER-App von uns beworben werden, so dass sich nach und nach eine Veränderung des Parkverhaltens einstellt.

3. Verpflichtende Parkzonen

Verpflichtende Parkzonen, die von einer Parkverbotszone umgeben sind, sollten an ausgewählten Orten eingeplant werden, die besonders kritisch und sensibel sind: Zum Beispiel neben Fußgängerzonen oder an öffentlichen Gebäuden wie dem Rathaus, einem Krankenhaus oder der Feuerwehr, an Grünflächen, Friedhöfen oder Brücken. Wir sehen in den Städten, wo gute Abstellflächen geschaffen worden sind, dass Beschwerden massiv zurückgegangen sind.

4. Free-Floating

Generell begrüßen wir ein Modell mit festen Abstellflächen in der Innenstadt und dem freien Abstellen in den Außenbezirken. Zum einen verbessert sich die Abstellsituation im öffentlichen Raum durch festgelegte Parkflächen, zum anderen sind unsere Nutzer:innen dank dem Free-Floating-Prinzip aber weiterhin flexibel mobil, was eine wichtige Rolle spielt, um andere Mobilitätslösungen wie den ÖPNV in der ersten und letzten Meile zu ergänzen.

5. Nutzer:innen-Kommunikation

Wir haben verschiedene Maßnahmen eingeführt, um einen regelkonformen Umgang mit unseren Fahrzeugen zu gewährleisten. Alle TIER-Nutzer:innen werden vor jeder Leihe in unserer App mithilfe von leicht verständlichen Tutorials, die auch nicht übersprungen werden können, auf die wichtigsten Benutzungs- und Verhaltensregeln hingewiesen. Dies beinhaltet auch einen Hinweis zu korrektem Abstellen und Parken der Scooter. Dieser Hinweis wird auch während dem Vorgang der Beendigung der Miete wiederholt.

6. Technische Lösungen

Wir arbeiten ständig an neuen technischen Lösungen, um das Abstellverhalten unserer Nutzer:innen zu prüfen. Denn wir wollen gutes Parkverhalten auch über unsere App-Features immer besser unterstützen. Hierfür haben wir beispielsweise das After Ride Picture eingeführt. TIER-Nutzer:innen müssen am Ende der Leihe ein Foto des geparkten Fahrzeugs machen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz können wir dann in Echtzeit verifizieren, dass der E-Scooter oder das E-Bike ordnungsgemäß abgestellt wurde.

7. Gesamtflotte und Anbieteranzahl begrenzen

Die Gesamtflotte einer Stadt sollte klar definiert sein, damit kein Überangebot und damit Unordnung auf den Straßen entsteht. Gleichzeitig müssen tageszeitliche und saisonale Schwankungen berücksichtigt und ausreichend Flexibilität eingeräumt werden, da sonst unnötiger Umverteilungsverkehr entsteht. Durch die Begrenzung der Anzahl an Anbietern, kann ein attraktives und verlässliches Angebot für Bürger:innen geschaffen und gleichzeitig die Verfügbarkeit der Fahrzeuge in den Randbezirken gewährleistet werden.

8. Private Parkplätze

Wir verhandeln in zahlreichen Städten mit lokalen Unternehmen, um zusätzlich zu den dringend benötigten öffentlichen Parkzonen weitere geeignete Privatflächen zu gewinnen und so für noch mehr Ordnung zu sorgen. Als Anbieter können wir die Fahrzeugbewegungen in den Städten tagesaktuell nachvollziehen und die Engpunkte und Konfliktzonen klar erkennen. Des Weiteren haben wir langjährige Erfahrung in über 100 Kommunen mit unterschiedlicher Größe, Topografie und individuellen Anforderungen und können Städte hinsichtlich funktionierender Parkkonzepte beraten.

Mobilitäts-Transformation ist ein Prozess

Zur Verbesserung des Abstellens unserer Fahrzeuge arbeiten wir eng mit Städten und Gemeinden zusammen. Ein einmal angelegtes Parkkonzept für Mikromobilität sollte regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls datenbasiert nachjustiert werden. Veränderungen des Mobilitätsverhaltens der Bürger:innen können hier relevante Faktoren sein, ebenso wie die Umwandlung von PKW-Parkplätzen in Abstellflächen für Mikromobilitätsangebote und der Auf- und Ausbau einer sicheren Radwegeinfrastruktur.